Crafts

Bleistift auf Papier, 48 x 34 cm, 1989-99

Im Kleinen gesehen bildet sich an der Spitze eines Bleistiftes eine Abriebfläche, die mit jedem ausgezeichneten Meter wächst. Mit dem Abrieb ändert sich die Form der Spitze; Schreiben und Zeichnen sind gleichzeitig ein Mikromodellieren des Schreibkopfes. Das bereits Gezeichnete hat also Einfluss darauf, wie das Künftige aussieht. Die Abriebgeschwindigkeit ist abhängig von Strukturtiefe und Trockenheit des Papiers und dem durchschnittlichen Anpressdruck.

Der Stift muss erst dann gespitzt werden, wenn die Holzeinfassung des Griffels das Papier berührt und störende Spuren hinterlässt. In der Praxis ist dies eher früher der Fall, um das Strichbild nicht zu gefährden. Der Anspitzer gibt dann den Winkel vor, in dem Holz und Mine sich zur Spitze formen. Die Lackierung des meist sechseckigen Schafts endet dabei in einer hübschen Krone.