Die Allmend, eine Wegleitung
Publiziert in: Die Allmend, Eine Wegleitung zur Ausstellung, Edition Howeg, Zürich Mai 2006
Es mag überflüssig erscheinen, einen Gegenstand zum Thema einer Ausstellung zu machen, der in unmittelbarer Nähe für alle im Original zugänglich ist. Tatsächlich konnte man die Allmend bisher kaum anders als live erleben, denn es gibt keine Postkarten von ihr und keine Kalenderbilder. Die Allmend wird nicht, wie etwa der Säntis oder die Churfirsten, als Landschaft erlebt, die man auf Grund ihrer Schönheit aufsucht. Dafür ist sie vielleicht zu flach, zu stark angebunden auch an eine Stadt und ihre Bedürfnisse. Man geht also hin, um etwas zu tun, zu joggen, den Hund spazieren zu führen, um laute Musik zu hören und gewiss nicht, um sie bloss zu betrachten. Genau dies aber versucht diese Ausstellung oder genauer noch: Sie schaut den anderen bei ihrem Tun über die Schulter. Denn selbst da, wo man nur den Modellflieger fotografiert, den fahrenden Panzer filmt oder die Kröte im Teich, schleicht sich die Allmend ins Bild, wird zum Hintergrund und zur Bühne für all diese eigensinnigen Motive.