Sprachregelungen
Filzer sind von Haus aus bunt, vielfarbig, grell bis hin zu den fluoreszierenden Farben der Marker. Ihre Tinte ist nicht deckend, lässt den gedruckten Text oder eine bestehende Zeichnung durchscheinen. Bei mehrmaligem Auftrag intensiviert sich die Farbe und lässt im typischen Strichbild die Überlagerungen sichtbar bleiben. Ihr Auftrag ist eher ein Eintrag, die Tinte fliesst über den Fasertampon direkt in den Untergrund, wird Teil der Materialität des Papiers und erlaubt entsprechend keinerlei Korrekturen.
Während die Tinte aufgrund geringer Viskosität tief ins Papier eindringt, streicht die Filzspitze vergleichsweise sanft darüber hinweg. Mit dem Gebrauch trocknet der Stift seinerseits langsam aus: Die Tinte erschöpft sich, die Nachfliessgeschwindigkeit nimmt ab, der Sattheitsgrad der Linie schwindet mit der Schnelligkeit der Zeichenbewegung. Die Faserspitze bleibt erst an ihren Rändern trocken und hinterlässt eine wunderbar weiche Linie auf dem Blatt, bis sich die Tinte dann ganz erschöpft, sich nur noch feine Haarlinien zu einer Andeutung versammeln.