Tankstellen im Napfgebiet

Publiziert in: Hochparterre Nr. 4, 2001

Im Napfgebiet haben die Strassen noch Enden. Fast alle fügen sich der topografischen Vorgabe und folgen den engen Tälern gegen das Zentrum, ohne allerdings die Mitte je zu erreichen. Sie enden abrupt vor Nagelfluh­wänden oder gehen in steil ansteigende Schotterwege über, bevor sich eine Aussicht auftut. Nur der Blick auf die Karte zeigt, dass man der Fortsetzung im andern Tal ganz nah wäre, doch dazwischen steht der Napf: die erste Erhebung der Voralpen. Mit seinen rund 1400 Metern ist er nicht besonders hoch und doch hoch genug, um während der letzten Eiszeit von den Gletschern umflossen zu werden. Das ganze Napfbergland bildete eine eisfreie Insel, sodass es früh der Erosion durch Flüsse und Bäche ausgesetzt war. Trueb, Grosse Fontanne, Enziwigger, Warmisbach, Grüene und andere Bäche schnitten tiefe Kerben ins lose Sedimentgestein und hinterliessen eine erhabene Rosette mit unzähligen Verästelungen.

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