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VERSCHACHTELN UND AUSSTELLEN

Analyse der Ausstellung: Glückliche Stunden. Das Familienalbum. Spuren der Erinnerung, Museum im Bellpark, Kriens, 19. August bis 5. November 2006

Publiziert in: Bilder, leicht verschoben, Zur Veränderung der Fotografie in den Medien, Ulrich Binder/Matthias Vogel (Hrsg.), Limmat Verlag, Zürich 2009

Auffallend, dass im Titel nicht von Fotografien die Rede ist. Da die Ausstellung von Stunden handelt und nicht bloss von Augenblicken, dürfte hier vor allem die Betrachtung der Albumbilder gemeint sein, jene Zeit also, in der man die glücklichen Momente noch einmal Revue passieren lässt und Erinnerung herstellt. Darauf verweist auch das Eröffnungsbild, das im Entree über dem Titel angebracht ist und den Fotoamateur Oskar Lehmann zeigt, wie er zusammen mit seiner Mutter Fotografien ins Familienalbum klebt. Die Unbeholfenheit der Amateurfotografie ausblendend und nur mit einer leisen ironischen Brechung folgen Titel und Ausstellung damit den Absichten und der Blickregie der Albummacher und zeigen die Familie von der sonnigen Seite. Er verweist zugleich auf die weniger glücklichen Stunden, an die man sich vielleicht ungern erinnert und die sich dennoch ins Gedächtnis einschreiben, ohne einer bildlichen Stütze zu bedürfen. 

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