Was soll der Künstler tun?
Publiziert in: Der Kunstabwart Nr. 10, Edition Howeg Zürich, September 2003
Eine rhetorische Frage, gewiss. Niemand würde sich ernsthaft erdreisten den Künstlern Vorschriften zu machen. Sie sind, wie hinlänglich bekannt, von der Gesellschaft freigestellt und repräsentieren für uns das Unverpflichtete, Kreative, das, was sich unablässig neu zu erfinden bereit ist. Diese Aufgabe wird ihnen angetragen, weil sie mehr fühlen als andere, sich etwas rebellischer benehmen als der Durchschnitt und dabei auf die Gewohnheiten der Spiesser gänzlich verzichten. Manche geben sich als unschuldige Pausenclowns, andere wiederum sehen sich als geniale Laboranten und vernetzte Zeichentüftler, deren tiefseufzend ertragenes Schicksal es ist, von der Masse kopiert zu werden.